Wettbewerb von JardinSuisse

Wer gewinnt den Kita-Garten?

JardinSuisse verschenkt sieben massgeschneiderte Gartengestaltungen für Kitas – von naturnahen Gärten über Abenteuerspielplätze bis hin zu Kräutergärten und grünen Lernräumen. Ein erstes Projekt im Kanton Tessin ist fertiggestellt und erfreut die Kinderherzen.

Mit der «Grünen Kita», einer Initiative von JardinSuisse, konnten Kindertagesstätten aus der ganzen Schweiz Gartengestaltungen gewinnen. Ob naturnaher Garten, Spielplatz, Kräutergarten oder Bäume und Sträucher – der Unternehmerverband der Gärtner Schweiz zeigte sich offen für verschiedene Gestaltungsideen. Das Projekt der «Grünen Kita» entspringt der Motivation, einen praktischen Beitrag zur Entwicklung von Kindern zu leisten. Studien bestätigen, was wir intuitiv wissen: Kinder gedeihen in der Natur. Ihre mentale und soziale Entwicklung profitiert enorm von der Zeit im Grünen. Während ihrer Aktivitäten im Garten lernen die Kinder die Kreisläufe der Natur und die Zusammenhänge zwischen Tieren und Pflanzen kennen – etwa Marienkäfer, die Blattläuse verspeisen. Durch das Pflegen ihres eigenen kleinen Gemüsebeets erhalten sie einen Bezug zu vitaminreichen und frischen Lebensmitteln.

Von naturnahen Gärten über Abenteuerspiel-plätze bis hin zu Kräutergärten.

Mehrwert für den Kinder-Garten

Im Garten sorgen verschiedene Geräte für Spiel und Spass. Kinder wollen bauen, werkeln und verändern, da sind sich die Fachleute einig. Deshalb engagiert sich JardinSuisse gemeinsam mit seinen Mitgliedern dafür, Kitas in naturnahe und lebenswerte Oasen zu verwandeln. In einem Wettbewerb hat der führende Unternehmerverband der Gärtner in der Schweiz sieben komplette Gartengestaltungen im Wert von je CHF 30’000.– offeriert. Die Umsetzung erfolgt durch erfahrene und kreative Landschaftsgestalter aus dem Netzwerk von JardinSuisse. Kein Wunder, gingen insgesamt über 100 Bewerbungen ein! Diese wurden vom Verband nach ihrer Eignung, der Dringlichkeit des Bedarfs, dem Mehrwert für die Kinder sowie bezüglich Inspiration beurteilt. In einer ersten Auswahl kamen 50 Kitas in die zweite Runde. Davon wählte eine Fachjury aus der grünen Branche 14 Finalisten aus – aus diesen wurden dann die sieben finalen Gewinner der «Grünen Kita» erkoren. Die sieben Siegerprojekte sind über alle Regionen der Schweiz verteilt und werden laufend bis 2025 realisiert. Die Ideen der ausführenden Betriebe sprudeln momentan nur so.

Kinder-Garten
Kinder-Garten
Kinder-Garten

Spiel, Spass und Motorik

Wer erinnert sich nicht daran, auf der Schaukel das Gefühl von Schwerelosigkeit erlebt zu haben? Die Schaukel ist ein Klassiker unter den Spielgeräten – und das aus gutem Grund: Kleinkinder lernen, durch rhythmische Bewegungen ins Schwingen zu geraten. Grössere Kinder lassen sich höher und höher tragen und testen ihren Mut beim Abspringen. Ein tolles Spielgerät ist das Reck: Es benötigt nur wenig Platz im Garten und bietet eine ganze Menge an Bewegungsmöglichkeiten. Damit sich die Kinder an der Stange festhalten können, wird ihre Kraft «trainiert». Rutschbahnen sind natürlich zum Rutschen da, doch wer spielende Kinder beobachtet, sieht schnell, dass sie dieses Spielgerät gerne mal zweckentfremden. Kleinere Kinder haben Freude daran, Stofftiere, Kies und andere Dinge herabsausen zu lassen, grössere laufen die Rutschbahn in entgegengesetzter Richtung hoch. Spielhäuser regen dazu an, lebhaft miteinander zu spielen. Oft reicht es, die Form eines Hauses nur anzudeuten: Vier Wände und eine Tür genügen. Denn die Kinder haben ausreichend Fantasie, um in ihrer Vorstellungswelt daraus ein komplettes Haus oder vielleicht sogar einen Palast zu machen. Soziale Bindungen werden so gestärkt.

Ein Bijou im Tessin

Das erste uns nun vorliegende Bauprojekt aus dem Kanton Tessin bietet all dies: Verschiedene Spielhäuser, die Dächer teils mit Sackleinen nur angedeutet, ein riesiges «Baumhaus» hinter einer Ligusterhecke, wo sich die Kids verstecken können sowie winzig kleine «Hochbeete», die aussehen, als wären hier die sieben Zwerge zugange. Darin können die Sprösslinge der Kita «La Corte dei Bambini» ihre eigenen Gartenkräuter ziehen. In Vezia, einem Vorort von Lugano, stehen nach der Umgestaltung stabile Picknicktische für das Zvieri im Freien, anstelle eines künstlichen Bodenbelags sind die neuen Spielgeräte mit Holzhäcksel «gepolstert» und als liebevollen Höhepunkt gibt’s einen kleinen Barfusspfad. Man merkt, dass die Kinder spielerisch an die Natur angenähert werden – etwas, das heute nicht mehr so selbstverständlich ist, gerade, wenn manche Eltern mit ihrem Nachwuchs den Samstag lieber im Shoppingcenter als im Wald verbringen. Die Kita, die sich an den Erziehungsmethoden von Maria Montessori orientiert, hat zwei Gruppen: Die eine kümmert sich um Babys und Kleinkinder bis 3 Jahre, die zweite betreut Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren. Dementsprechend wurden die Bauten im Garten an die verschiedenen Altersgruppen angepasst.

Kinder-Garten

Ein Wettbewerb, der alle glücklich macht

«Unser Aussenspielbereich hat sich dank der Initiative von JardinSuisse radikal verändert», sagt Co-Direktorin Francesca Martínez erfreut. «Der Garten hat einen neuen Look und bietet echte Erholungs- und Bewegungsmöglichkeiten für unsere Kleinen. Wir sind froh, dass wir diese Möglichkeit bekommen haben und sehr dankbar dafür.» Auch in der Kita «Totup» in Lancy (GE) wurde mit der Umgestaltung der Umgebungsarbeiten begonnen. «Von der gewonnenen Gartenneugestaltung erhoffen wir uns, dass sich die Kinder voll entfalten können, indem sie das Leben im Freien mehr geniessen», sagt der pädagogische Leiter Bastien Pereira. «Unser Bestreben ist es, jedem Kind die Möglichkeit zu bieten, Freiheit und Kreativität im Freien zu erkunden. Durch die geschickte Gestaltung unseres Aussengeländes wollen wir bei unseren jüngeren Kindern eine grössere Begeisterung, echte Freude und ein Gefühl der Erfüllung hervorrufen.»

Diesen Sommer bleiben wir im Garten!

Das grosse Engagement von JardinSuisse für vielfältige Kita-Gärten bekommt in diesem Sommer ein Gesicht. Die Kampagne des Unternehmerverbands Gärtner Schweiz wirbt für gärtnerisches Know-how und Kompetenz in der Gartengestaltung sowie für heimische Erlebnisgärten.


Text: Stefanie Stäuble, Fotos: Ale Riva-Marchesi,  Schweizer Garten N° 6/2024